Um die Weihnachtszeit geht es heiß her. Brennende Kerzen, dampfender Glühwein, prassendes Kaminfeuer. Eltern wissen, dass das Gefahr für kleine Kinder bedeutet. Unter dem Motto "Heiße Gefahren für Kinder!" macht jetzt die Initiative des Vereins Paulinchen e.V. zum Tag des brandverletzten Kindes am 7. Dezember auf die Hotspots aufmerksam, die für Kinder besonders bedrohlich sind.
Temperaturen über 50 Grad, etwa bei Tee oder Glühwein, sind für Erwachsene ganz anders zu werten, als für Kinder. Wird ein heißes Getränk verschüttet, sind die Folgen mitunter gravierend. Die Haut von Kindern ist noch sehr viel dünner und empfindlicher und nimmt daher auch leichter Schaden. "Für Kinder bedeuten Verbrühungen oft große Schmerzen, viele Operationen und langwierige Behandlungen. Die Kinder müssen häufig jahrelang Kompressionswäsche tragen und dürfen sich keinem direkten Sonnenlicht aussetzen", erläutert Doris Henne-Bruns, Ärztliche Direktorin der Ulmer Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie.
"Je nach Schwere der thermischen Verletzungen gibt es verschiedene Therapie-Möglichkeiten. Bei schweren Verbrennungen des 3. Grades lässt sich beispielsweise Haut vom Kopf auf die betroffenen Körperstellen transplantieren", erklärt Clothilde Leriche von der Uniklinik Ulm. In Deutschland werden jährlich 30.000 Kinder mit Verbrennungen behandelt.
Die Experten raten: "Wenn Ihr Kind sich verbrüht oder verbrannt hat, ist es wichtig, die Haut sofort 20 Minuten lang mit etwa 20 Grad kaltem Wasser zu kühlen." Auch, wenn sich die Verletzung danach scheinbar bessert, sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden, da das wahre Ausmaß der Verbrennung nicht immer sofort erkennbar ist. In jedem Fall ist Vorsicht besser als Nachsicht, gerade zur Weihnachtszeit, wo Wärmequellen zur Gemütlichkeit beitragen.
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(dpa)