…Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Das monatlich erscheinende Wellness-Magazin verrät in der aktuellen Ausgabe unter anderem, wie man ganz einfach schlank wird.
Nein, es geht nicht schon wieder um Ernährungstipps, die scheinen ausgeschlachtet. Jetzt soll man sich schlank denken, bzw. eher schlank träumen, denn das, was da aufgrund eines Ratgebers empfohlen wird, erinnert eher an eine Traumwelt á la «Sex and the City», als an die Realität. Kleine Kostprobe gefällig?
Folgendes soll man sich vorstellen: „Was für Klänge, Stimmen oder Melodien Sie hören, sobald Sie ihr Ziel erreicht haben, (Wenn andere Sie beim Tanzen bewundern; Sie fragen, wie Sie das nur machen, so gut auszusehen…)“ Und weiter: „Was sie riechen und schmecken. (Ihre Haut, Ihr Haar, Ihr Lieblingsparfum, …; die Rosen, die der Bote Ihnen bringt…)“ (Quelle)
Aha. Bin ich jetzt zu sehr Realist oder ist das tatsächlich dermaßen kitschig und so weit entfernt von jeglicher Realität, wie die Bücher von Rosamunde Pilcher? Ich möchte nicht falsch verstanden werden, natürlich kann es beim Abnehmen helfen, wenn man sich derlei Sachen ab und an mal vorstellt (z.B. während man sich aus dem Bett quält, um Joggen zu gehen… )
Aber bitte nicht ausschließlich, denn Körpergewicht verliert man langfristig und erfolgreich nur mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung und regelmäßigen Sporteinheiten. Daran wird auch die tausendste Brigitte-Blitz-Diät und das zehntausendste „Endlich Schlank in zwei Wochen“ Buch nichts ändern.
Die unfassbar dreiste Masche diverser Firmen, den Abnehmfrust von Menschen auszunutzen, um dämliche „Wunderdiäten“ in Form von Büchern usw. zu verhökern, wird solange nicht aufhören, wie der Mythos über das Schlanksein als Lösung aller Probleme verkauft wird. Und darauf zielt dieses „Denk-dich-Schlank“ Programm, wenn vielleicht auch nicht bewusst, ab. Die Assoziation Schlank ist gleich glücklich ist gleich erfolgreich ist gleich ich finde meinen Traumpartner ist gleich Friede Freude… ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. In einer Gesellschaft, die ihren Kindern diese Ideale in Form derartiger „Problemlösestrategien“ unterjubelt, sind sich stetig weiter ausbreitende Ess-Störungen doch keine Überraschung, oder?