Verschiedenste Krankheiten führen bei Betroffenen zu häufiger Einnahme von opioidhaltigen Schmerzmitteln. Als Nebenwirkung leiden viele von ihnen unter Verstopfung. "Die morphinartigen Wirkstoffe besetzen Kontaktstellen im Gehirn, die für die Übermittlung von Schmerzsignalen zuständig sind", erklärt Martin Storr, Internist und Gastroenterologe am Zentrum für Endoskopie in Starnberg.
Die Wirkstoffe haben aber auch einen Effekt auf Nervenzellen, die für die Bewegung der Darmmuskulatur zuständig sind. Storr: "Dadurch wird die Nahrung nur sehr langsam durch den Darm befördert, wodurch ihr zu viel Flüssigkeit entzogen wird. Es kann zu schweren Verstopfungen kommen."
Von einer sogenannten "opioid-induzierten Obstipation (OIC)" sind laut dem Experten bis zu 80 Prozent der Patienten betroffen, die Opioide einnehmen. Aus diesem Grund verordnen Ärzte als Gegenmaßnahme gleichzeitig Abführmittel. Nicht bei jedem Patienten ist diese Methode von Erfolg gekrönt, sodass sie schlimmstenfalls komplett auf die Einnahme der Arzneien verzichten und unter Schmerzen leiden.
"Patienten sollten ihrem Arzt mitteilen, wenn das verschriebene Abführmittel nicht wirkt", rät Martin Storr. Als Alternative kann dieser ein Präparat mit dem Wirkstoff Naloxegol verschreiben. Er wirkt im Magen-Darm-Trakt als Gegenspieler des Opioids und verhindert, dass die Verdauung gestört wird. Weitere Informationen hierzu bietet das Online-Portal www.schmerzliga.de.
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(dpa)