Immer wieder steht man im Supermarkt oder im Bioladen vor der Wahl: nehme ich das herkömmliche, kostengünstige Speisesalz? Oder lieber eines der exotischen Salze, die auf der Verpackung mit „wahrem Jungbrunnen“ oder „Naturrein“ werben? Stiftung Warentest hat nun 36 Salze getestet – mit einem erstaunlichen Ergebnis.
Günstige Salze schneiden besser ab
Pro 100 Gramm kostet Speisesalz vier Cent, für exotische Salze zahlt man bis zu 7 Cent. Trotzdem fielen manche der teuren Salze mit der Note „Mangelhaft“ durch den Test. Einfache Siede- und Meersalze schnitten deutlich besser ab: 15 der 21 getesteten günstigen Salze erreichten ein „gut“. Im Vergleich dazu schafften nur vier von 15 exotischen Salzen eine gute Bewertung.
Käufer werden mit falschen Versprechungen gelockt
Die Salze wurden auch chemisch untersucht. Man fand heraus, dass alle Salze mindestens zu 93 Prozent aus Kochsalz bestanden, der Rest bestand aus Kalzium und Magnesium. Enttäuschend, denn die Anbieter der exotischen Salze werben mit unzähligen Mineralien, die bei der Untersuchung nicht gefunden wurden. Interessant finde ich besonders die Salzfärbung. Käufer lassen sich schnell von blau- oder rosaschimmernden Salzen beeindrucken, leider werden diese Farben künstlich erzeugt. Rosa erhält man durch Eisenhydroxid, das Blau im sogenannten „Blausalz“ ist ein Farbstoff, der normalerweise nicht in Lebensmittel gehört.
Richtwerte für die Dosierung von Jod werden eingehalten
Wer Angst vor einer Jod-Überdosierung hat, den kann ich beruhigen. Laut Stiftung Warentest halten alle getesteten Salze die Menge von maximal 2,5 mg Jod pro 100 Gramm Salz ein.
50 Cent kostet ein „gut“ getestetes Salz
Empfehlenswert sind also nicht die teuersten Salze, sondern die, die halten, was sie versprechen. Stiftung Warentest bewertete beispielsweise „Fleur de Sel de Guérande“ mit „gut“, mit 4 Euro pro 100 Gramm nicht das günstigste. Für 50 Cent pro 100 Gramm, und ebenfalls mit einem „gut“ bewertet, bekommt man das „Erntesegen Ur-Salz“. „Rapunzel Meersalz mit jodhaltigen Algen“ soll nach Angaben von Stiftung Warentest das beste Jodsalz sein.
Der Mythos, dass man möglichst auf Salz verzichten solle, stimmt übrigens nicht. Experten haben heraus gefunden, dass ein eingeschränkter Salzkonsum zwar den Blutdruck senkt, jedoch nur minimal. Bei einer salzarmen Ernährung steigen jedoch die Stresshormone Renin, Aldosteron, Adrenalin und Noradrenalin signifikant an.
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