So gelingt das späte Sport-Comeback

Köln – Für einen Anfang ist es nie zu spät – das gilt besonders für den Sport. Denn gerade für Bestager ist regelmäßige Bewegung wichtig für Wohlbefinden und Gesundheit. Doch wie finde ich den Sport, der zu mir passt?

«Um herauszufinden, welcher Sport Spaß macht, muss ich es ausprobieren – anders geht das nicht», sagt Lutz Hertel, Vorsitzender des Deutschen Wellness-Verbands, auf der
Fitnessmesse Fibo in Köln (4. bis 7. April).

Und Spaß ist für Hertel das wichtigste am Sport – nicht die Leistung. «Bewegung ist für Wellness genauso relevant wie Entspannung», sagt er. Wichtig sei, «dass man sich währenddessen wohlfühlt, und nicht erst hinterher.» Eine Typfrage – der eine tanzt gerne mit Partnerin oder Partner, der andere läuft gerne alleine, der nächste spielt Fußball mit den Jungs.

Alles grundsätzlich möglich, wenn die Gesundheit mitspielt, so Hertel. Deshalb rät er immer zu einer sportmedizinischen Untersuchung. «Zumindest ab einem Alter von 50 Jahren immer, und bei Jüngeren auch, wenn sie vorher 20 Jahre lang nichts gemacht haben.»

Wichtig ist auch eine vernünftige Anleitung, gerade für Neulinge oder Rückkehrer. Und auch bei scheinbar simplen Sportarten wie Joggen. «Man denkt ja immer: Laufen kann jeder. Aber es gibt eben Laufen und es gibt richtiges Laufen.» Eine professionelle Anleitung sorgt im Idealfall auch dafür, dass Freizeitsportler ihre Grenzen kennenlernen.

Die sollte man auch im Blick behalten, wenn es in den Wettkampf geht. Denn spielerische Elemente sind zwar grundsätzlich nicht schlecht, sagt Hertel – Spiel sorgt schließlich für Spaß. Aber: «Wettkampf veranlasst zum Eifer und zum Übereifer. Viele verlieren dann das Bewusstsein für ihren Körper und für das Verletzungsrisiko.»

Wettkampf könne aber auch Wellness sein – und zwar im Sinn von «Mach das beste aus dir». Denn das ist einer der Kerngedanken der Wellness. «Da muss es dann nicht um Distanz oder Zeit gehen, vielleicht auch einfach um Aspekte wie die Atmung oder eine schöne, flüssige Bewegung», sagt Hertel.

Oder man ändert einfach die Regeln. Beim Tischtennis geht es dann zum Beispiel nicht mehr um Punkte, sondern um möglichst lange Ballwechsel. Gewinner und Verlierer gibt es keine mehr, aber das müsse ja auch nicht sein, so Hertel: «Es geht ja darum, was für mich am besten ist.»

Fotocredits: Christin Klose
(dpa/tmn)

(dpa)

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