Ein „Sabbatical“ könnte für viele Arbeitnehmer eine lukrative Möglichkeit sein, um entspannt neue Energie zu tanken. „Raus aus dem ewigen Arbeitstrott – endlich Zeit für sich“ lautet die Devise. Doch nur wenige nehmen dieses Angebot an.
Der Einstieg in die Arbeitswelt war schwer und der Aufstieg im Unternehmen hart erkämpft. Doch jeder Mensch braucht auch mal eine Pause. Wird diese ihm nicht gegönnt, drohen im schlimmsten Fall Burn-Out, Depression und Kündigung. Spätestens dann ist es Zeit für eine Auszeit, die seit 2008 nun auch gesetzlich möglich ist.
„Flexi II“ sichert Sabbaticals
„Sabbatical“ heißt diese lizenzierte Pause vom Arbeitsleben und ist im „Gesetz zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen“, kurz „Flexi II“ geregelt. Die Bezeichnung leitet sich hierbei vom jüdischen Wort Sabbat, einem Tag der Arbeitsruhe, ab. Diese Ruhephase hat nicht nur Vorteile für den Arbeitnehmer, auch der Arbeitsmarkt profitiert besonders in Krisenzeiten von vorübergehend freien Stellen.
Anspruch und Antragsstellung
Voraussetzungen für die langersehnte Auszeit ist eine Betriebsgröße von mehr als 15 Personen, sowie eine Beschäftigungsdauer von mehr als sechs Monaten. Ein konkreter Anspruch besteht nicht und die Anfrage kann aus betrieblichen Gründen jederzeit abgelehnt werden. Wird der Antrag allerdings gestattet, so muss die Pause nicht aus eigener Tasche bezahlt werden. Eine Möglichkeit ist ein sogenanntes Langzeitkonto, das Überstunden und übrige Urlaubstage speichert, die angesammelt einen längeren Zeitraum ergeben.
Kleines Angebot, verhaltene Nachfrage
Auch wenn diese Form von bezahltem Urlaub sehr vielversprechend klingt, ist die Resonanz verhalten. Nur eine geringe Anzahl von Unternehmen bietet überhaupt die Möglichkeit eines Langzeitkontos, darüber hinaus kennen viele Arbeitnehmer das „Sabbatical“ gar nicht und bummeln Überstunden und Feiertage einfach ab. Für dauerhafte Kraft und eine erholte Rückkehr in den Betrieb sorgt das meistens nicht. Darum sollten Sie sich nun umfassend informieren und diese Möglichkeit zumindestens in Erwägung ziehen.
Auch in Zukunft Auszeiten geplant
Im Hinblick auf die Zukunft wird die Regierung weiter versuchen, diese Form der Auszeit zu verbreiten. Dahinter stecken nicht nur Sorgen um das Wohlergehen der Arbeitnehmer. Vielmehr sorgt die Globalisierung dafür, dass Firmen flexibler werden müssen. Auch der ständige Anspruch an Qualifizierung des Personals gehört dazu. So kann das „Sabbatical“ auch genutzt werden, um Entspannung und Weiterbildung miteinander zu verknüpfen. So gehen Sie zweifach gestärkt aus der Pause heraus.