Seit einiger Zeit gehört Pilates nun schon zu meinem Leben. Das Training im heimischen Wohnzimmer brachte mich aber in letzter Zeit nicht weiter.
Mit dem Sport ist es ja so wie in einer langen Beziehung: Fehlen die neuen Einflüsse, geht die Motivation gen Null. Um meine Motivation mal wieder etwas aufzufrischen, musste Abwechslung her. Die billigste Möglichkeit wäre eine neue DVD gewesen. Ich brauchte aber, das wurde mir klar, etwas anderes, als die Anweisungen aus der Konserve. Ein Freund erzählte mir von einem Pilates-Studio im schönen Berliner Bezirk Charlottenburg. Er trainiert selbst dort und lud mich zu einer Probestunde ein. Schon als ich das Studio, hergerichtet aus einer Altbauwohnung, betrat, fühlte ich meine Motivation wieder aufkeimen. Das hier hatte nichts mit meiner Matte und der DVD zu tun. Vielmehr bestaunte ich zunächst einmal viele Geräte, die etwas nach mittelalterlichen Foltermethoden aussahen. Die Trainerin nahm sich meiner an und ertastete sofort mein Hohlkreuz und die verspannten Schultern. Dann zeigte sie mir, wie ich richtig stehe. In dieser Position kam ich mir vor, als würde ich im nächsten Augenblick vornüber kippen. Ein Blick in den Spiegel zeigte jedoch, dass meine Körperwahrnehmung absolut falsch war. Ich stand tatsächlich gerade, eine Haltung, die ich wohl im Laufe meines Lebens verloren haben muss. Dann begann die Stunde. In einer winzigen Gruppe von drei Leuten bleiben keine Fehler im Verborgenen. Ich muss zugeben, dass mir diese eine Stunde mehr gebracht hat, als drei absolvierte Trainingseinheiten zu Hause. Das hatte fast etwas von Personal-Training und ich kann jetzt verstehen, warum Menschen für so etwas viel Geld ausgeben.
Ich kann jedem nur raten, Pilates statt im Selbstversuch einmal unter professioneller Anleitung auszuprobieren. Zugegeben, es ist nicht ganz billig, in einem guten Studio bekommt man aber viel für die Investition.
- Schon beim Betreten der Räumlichkeiten kann man einiges ablesen: Wie sieht die Umgebung aus, in der das Studio zu finden ist? Ist es schon im Eingangsbereich sauber?
- Wie groß sind die Gruppen? Gute Studios lassen maximal sechs Teilnehmer in einer Gruppe zu.
- Wie verhält sich der Trainer? Motiviert er? Ist er aufmerksam und sieht falsche Haltung oder fehlerhafte Durchführung der Übung sofort?
oh man, das ist doch nur was für verrenkungskünstler. ich könnte auch gar nicht so lange „in mir ruhen“ – da wird man doch nervös bei.