Not öko at all! Nachhaltige Mode

Nachhaltige Mode, die mit einem Bewusstsein für den Umweltschutz produziert ist und sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt, ist bei vielen immer noch als Öko- und Ethnomode verschrien. Dabei gibt es inzwischen junge Designer, die nicht mehr Haremshosen und Batikshirts entwerfen, sondern Mode, die modern und zeitgemäß ist. Hier werden ein paar zukunftsweisende Projekte vorgestellt.

Nachhaltigkeit trifft Fashion Week und Hipster-Style

Das gesellschaftliche Bewusstsein für ökologische Mode ist in den letzten Jahren gewachsen, was sich unter anderem daran zeigt, dass es mittlerweile auf der Berliner Fashion Week Schauen für nachhaltige Mode gibt. Außerdem setzen immer mehr Bio-Brands auf lokale Produktion und umweltgerechte Textilien und Herstellungsmethoden. Jana Keller organisiert im Rahmen der Fashion Week den Green Showroom im Hotel Adlon. Sie hat bemerkt, dass sich jetzt auch Leute im gehobenen Segment für nachhaltige Mode interessieren. Im Gegensatz zu Paris, wo die Ethical Fashion Show wegen zu wenigen Interessenten abgesagt werden musste.
Auch Leonie Zijlstra vom niederländischen Denim-Label K.O.I. ist sich sicher, dass in Berlin „grüne Mode“ nicht mehr als uncool gilt. Im Gegenteil: Insbesondere Upcycling-Fashion ist in der bio-bewussten Hauptstadt überaus angesagt. So schneidern Eugenie Schmidt und Mariko Takahashi (zusammen sind sie schmidttakahashi) aus alter Kleidung Neues und modisch Zeitgemäßes. Ihre Mode ist hip und einzigartig. Jedes der schlichten, geradlinigen Kleidungsstücke hat eine eigene Geschichte, die der Kunde mithilfe einer eingenähten Registriernummer zurückverfolgen kann.

„Cross Couture“ und Streetwear, für die niemand bluten muss

In Sachen Upcycling verfolgt das Berliner Label Frau Wagner ein besonders aufsehenerregendes Konzept. Die Designerin fertigt Haute Couture-Mode vorwiegend aus alter Sportkleidung an und nennt das verrückte Ergebnis dann „Cross Couture“. So kann selbst ein altes Basketballshirt zum glamourösen Abendkleid avancieren! Lässige Streetwear bietet die Marke Bleed – ein Name, der dafür steht, dass für diese Mode keiner Leiden muss. Hier achtet man auf angemessene Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern und experimentiert mit neuartigen Fasern, wie Tencel, das umweltschonend aus Eukalyptus hergestellt wird. Zudem werden die coolen Skatershirts, Freizeithemden und -hosen von Bleed aus GOTS -zertifizierter Biobaumwolle (GOTS: Global Organic Textile Standard), Hanfstoffen und recyceltem Polyester hergestellt. Angesagte Streetwear aus nachhaltiger Produktion gibt es zum Beispiel auch auf frontlineshop.com.

Style und Umweltbewusstsein vereinen

Angesichts der vielen neuen Labels, die schicke Haute Couture, lässige Streetwear und innovative Upcycling-Fashion kreieren, kann von miefiger Öko-Mode keine Rede mehr sein! Hoffentlich bringt das neue Bewusstsein für Nachhaltigkeit noch viel mehr Labels und Ideen hervor, die trendigen Style und Umweltbewusstsein vereinen – die Weichen dafür sind in jedem Fall gestellt.

IMG: Kalinovsky Dmitry – Fotolia

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