Nicht nur im Wellnessbereich wird die manuelle Lymphdrainage seit einiger Zeit als wohltuende und entlastende Drucktechnik angewandt. Auch bei Krankheiten, die eine Entstauungstherapie notwendig machen, wird sie erfolgreich eingesetzt.
Das Lymphsystem haben wir bereits in Hinblick auf die Blutegeltherapie und das Body Wrapping kurz kennen gelernt. Einen besonders hohen Stellenwert nimmt es allerdings im Bereich der manuellen Lymphdrainage ein, auf welche ich nachfolgend kurz zu sprechen kommen möchte:
Auch wenn uns der Begriff der „Lymphdrainage“ im Alltag immer wieder begegnet, wissen nur wenige, was tatsächlich dahinter steckt. Auch mir ging es so. Da man zwecks Lymphdrainage zu einem speziell geschulten Masseur oder Physiotherapeuten gehen muss, nahm ich zunächst an, dass es sich dabei um eine Art Massage handeln könnte.
Tatsächlich handelt es sich bei der manuellen Lymphdrainage aber um keine Massage im eigentlichen Sinne, da hiermit keine Mehrdurchblutung bewirkt werden möchte. Vielmehr ist die Lymphdrainage eine physikalische Therapieform, bei der mit kreisförmigen Verschiebe- und Drucktechniken auf der Haut und Unterhaut eine Erhöhung des Flüssigkeitstransports erzielt werden soll.
Entwickelt wurde die Technik der manuellen Lymphdrainage vor etwa 50 Jahren von Dr. Emil Vodder. Mehr zur Geschichte der Therapieform ist zum Beispiel hier zu finden.
Zum Einsatz kommt die manuelle Lymphdrainage bei einer Vielzahl von Ödemen und Schwellungen, etwa solchen, die nach Operationen (wie nach einer Tumorentfernung) oder Unfällen entstehen, aber auch zur Entstauung bei Sportverletzungen, Rheuma, Verbrennungen, etc. Oft wird sie in Kombination mit anderen Therapieformen (wie etwa der Kompression) angewandt.
Die Lymphdrainage wird von speziell ausgebildeten Therapeuten ausgeübt. Der Ausführende setzt sanfte, aber effektive Druck- und Streichbewegungen ein, mit denen er Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe in das Lymphsystem verschiebt und so eine Entlastung beim Patienten erzielen kann.
Allerdings darf die manuelle Lymphdrainage keinesfalls bei bestimmten Vorerkrankungen angewendet werden. Kontraindikationen sind beispielsweise bakterielle und virale Infektionen, Krebserkrankungen, Beinthrombosen und Herzinsuffizienz.
Einen kleinen Einblick in eine der Grifftechniken, die bei der manuellen Lymphdrainage eingesetzt werden, bietet beispielsweise das nachfolgende Video:
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