Wissenschaftler wagen sich an den Atem von Diabetes-Erkrankten und Lungenkrebs-Patienten. Ziel ist es, Krankheiten frühzeitig am Atem zu erkennen. Kranke Menschen scheiden andere Stoffe über den Atem aus, als gesunde. Diese Stoffe können wir Menschen nicht riechen, es muss also eine andere Möglichkeit geben, sie zu messen.
Forscher entwickelten eine elektronische Nase, die Sensoren besitzt, so dass bei Atem-Messungen auf dem Computerbildschirm ein Muster entsteht, an dem Mediziner auf Krankheiten schließen können. Es wurden schon einige Versuche durchgeführt, in denen neben Diabetes auch Asthma und Alzheimer festgestellt werden konnten – dank der elektronischen Nase „Cyranose 320“. Leider wird die zuverlässige Arbeit des Geräts noch durch viele Störfaktoren behindert. Knoblauch, Alkohol und die Stärke der Atmung spielen noch eine Rolle für fehlerhafte Messungen der Cyranose.
Die elektronische Nase imitiert das menschliche Riechsystem. Doch viele Tiere riechen viel besser als der Mensch: Ratten können Sprengstoff erschnüffeln, Hunde haben angeblich schon Krebserkrankungen errochen. Daher wird momentan eine Studie durchgeführt, um genauer herauszufinden, ob Hunde tatsächlich am Atem Krankheiten erkennen können. Auch hier gibt es viele Störfaktoren, die die zuverlässige Arbeit der Hunde behindern. Forscher hoffen, dass sich die elektronische Nase und die Hundenase in naher Zukunft ergänzen werden. 2015 soll es erste Ergebnisse der Forschungsarbeit geben.
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