Morgens nach dem Duschen gehört es für mich dazu, mit einem eiskalten Wasserstrahl meinen Körper zu wecken. Ab und zu wechsele ich auch zwischen heiß und kalt – das Wechselduschen soll ja die Durchblutung fördern und die Abwehrkräfte stärken, wusste schließlich schon Sebastian Kneipp vor zweihundert Jahren.
Dabei ist das von Kneipp entwickelte Verfahren vielmehr als nur das – nämlich eine richtige Gesundheitskur mit den verschiedensten heilenden Wirkungen von Wasser. Eine Therapie, die schon damals nach naturheilkundlichen Kriterien angewendet wurde und auch heute bei alternativen Heilmethoden beliebt ist.
Kneipp selber erkrankte als Student an Tuberkulose und heilte sich, indem er in der eiskalten Donau badete. Heute wird mit dem Begriff der Kneipp-Therapie häufig nur die Wassertherapie gleichgesetzt. Neben der Wasseranwendung sind jedoch die Verwendung von Heilpflanzen, ausreichende Bewegung sowie eine einfache, gesunde Ernährung und eine strenge Lebensordnung weitere Grundpfeiler der Kneipp-Therapie.
Die sogenannte Hydrotherapie umfasst Waschungen, Güsse, Voll- und Teilbäder, Wickel, Auflagen und Packungen, Taulaufen, Wassertreten und Schneegehen. Die Kneippanwendungen werden kalt, im Wechsel oder warm verabreicht. Bei kalten Wasseranwendungen gilt das Prinzip: warm – kalt – warm. Das heißt, kalte Wasseranwendungen dürfen nur bei warmem Körper verabreicht werden, nach der kurzen kalten Anwendung erfolgt Wiedererwärmung durch Bewegung oder Bettruhe. Naja, so viel zu meinen morgendlichen Wechselduschen…
Die Kneipp-Kur richtig anwenden und sich gegen diverse Beschwerden, wie z.B. Krampfadern behandeln lassen, kann man in vielen Kur- und Bäderbetrieben, die von dem Dachverband Kneipp-Bund ausgebildet und zertifiziert sind.
Herrn Kneipp begegnet man ja auch im Drogerieregal: Dort findet man die bekannte Produktserie, die unter anderem Badezusätze (vor allem gegen Erkältung), Körperöle und sogar Gesundheitstees anbietet – für das Kneippen und Entspannen zu Hause.
Damit man aber nicht so unbeholfen wie ich anfängt zu kneippen, lohnt sich ein Blick in das Werk selbst. In „Meine Wasserkur“ kann man die Philosophie von Kneipp nachlesen und herausfinden, welcher Wasserguss für einen selbst der Beste ist.
Wasser hat schon eine entspannende Wirkung. Und die hier beschriebenen Wasseranwendungen möchte man sogleich ausprobieren. Ich persönlich kann mich nicht überwinden, weder kalt noch im Wechsel zu duschen. Daher finde ich eher die warme Wasseranwendung interessant.
Das waren sehr informative Details über den Herrn Kneipp und seine Therapien. HAbe gar nicht gewusst, dass die sogenannten Wechselduschen so ihren Ursprung erfahren haben. Wirklich lobenswert, dass es so viele Wisenschaftler auf der Welt gab bzw. gibt, die sich um unser körperliches Wohl sorgen.