Immer mehr Menschen setzen, besonders bei chronischen Leiden, auf die heilsame Wirkung der Homöopathie. Unerwünschte Nebenwirkungen, wie bei herkömmlichen Medikamenten, treten so gut wie nie auf und die Behandlungserfolge sind erstaunlich. Dennoch stehen nach wie vor viele Mediziner homöopathischen Medikamenten skeptisch gegenüber. Es fallen Begriffe wie „Hokus-Pokus“ und „Placeboeffekt“.
Alles nur Psychologie?
Die Schulmedizin steht der Homöopathie nach wie vor skeptisch gegenüber. Die Gesetze der Physik und der Chemie können die Wirksamkeit der Medikamente nicht erklären. Wie kann eine Verdünnung, die rein rechnerisch weniger als ein Zehntel der ursprünglichen Substanz enthält, wirken? Die einzige, wissenschaftliche Erklärung hierfür kann nur der Placeboeffekt sein. Der Patient nimmt ein eigentlich unwirksames Medikament, und der reine Glaube an die Wirksamkeit reicht aus, um seine Leiden zu lindern. Dieser Effekt ist wissenschaftlich unumstritten. Selbst vorgetäuschte Operationen haben nachweislich zur Genesung von Probanden beigetragen. Durch einen „Trick“ werden die Selbstheilungskräfte des Körpers geweckt. Eine pharmakologische Wirkung der in den Globuli enthaltenen Substanzen ist nicht erklärbar. Aber wieso wirken sie dann überhaupt? Immer mehr Ärzte stellen sich diese Frage und verzichten auf eine Antwort. Sie wirken, und das reicht. Das Wohl des Patienten steht vor theoretischen Aspekten.
Für und Wieder
Vor etwa 200 Jahren kam der deutsche Arzt Dr. Samuel Hahnemann auf die Idee, „Gleiches mit Gleichem“ zu begegnen. Er gilt als der Begründer der Homöopathie. Der menschliche Körper wird als energetische Einheit betrachtet. Nicht die verabreichte Substanz an sich, sondern ihre energetische Schwingung bewirkt die Linderung der Leiden. Sie überträgt sich auf die Trägersubstanz (in der Regel reiner Alkohol) und wird mit jeder Potenzierung (Verdünnung) wirksamer. Zahlreiche Doppelblindstudien beweisen die Wirksamkeit homöopathischer Medikamente. Also der reine Placeboeffekt kann es nicht sein. Immer häufiger bestätigen auch konservative Wissenschaftler, die sich mit Quantenphysik und Teilchenforschung beschäftigen, dass sie ihre Beobachtungsergebnisse nur eingeschränkt mit den Grundregeln der klassischen Physik in Einklang bringen können. Beispielsweise ist es gelungen Verdünnungen jenseits der „Avogadroschen Zahl“ voneinander zu unterscheiden. Rein theoretisch ist das, nach Lehrmeinung, nicht möglich. Nach Lehrmeinung war die Erde vor nicht allzu langer Zeit auch noch eine Scheibe und die Crew der Pinta wollte meutern als Columbus auf den Rand der Welt zusteuerte. Heute schmunzeln wir über die damalige Weltsicht.
Das Resultat zählt
Homöopathische Medikamente haben abertausenden Menschen geholfen. Das ist ein Fakt. Warum sie geholfen haben, ist wissenschaftlich nicht erklärbar. Es stellt sich eher die Frage, ob die Erklärbarkeit überhaupt eine Rolle spielt? Immer mehr Schulmediziner öffnen sich dem Gedanken der ganzheitlichen Behandlung. Apotheker bestätigen ein steigendes Interesse an homöopathischen Produkten. Mittlerweile fragen 30 bis 40% der Kunden nach homöopathischen Alternativen. Zum Leidwesen der Befürworter oft erst, nachdem die klassische Schulmedizin versagt hat, oder die Nebenwirkungen schlimmer sind als die Beschwerden selbst. Warum das Medikament wirkt, wird dem Patienten relativ egal sein. Es hilft.
Urheber des Fotos: Schlierner – Fotolia
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