Allgemeines zum Heilfasten
Heilfasten ist weder mit einer herkömmlichen Diät gleichzusetzen, noch hat es irgendetwas mit gewaltsamer Gewichtsreduktion durch Hungern zu tun. Stattdessen handelt es sich beim Heilfasten um eine naturheilkundliche Methode, die durch den Verzicht auf feste Nahrung für eine begrenzte Zeit dazu beiträgt, den Organismus von abgelagerten Stoffwechselprodukten zu befreien und das gesamte Wohlbefinden des Fastenden zu steigern. Genussmittel wie Zigaretten und Alkohol sind während der Phase des Heilfastens völlig tabu. Dem Organismus werden lediglich reichlich Flüssigkeiten in Form von Tee, Wasser, Säften und Gemüsebrühen und damit auch alle wichtigen Nährstoffe zugeführt. Zwar verschwinden lästige Pfunde durch Heilfasten zunächst aber im Mittelpunkt steht die Wiederherstellung des allgemeinen Wohlbefindens von Körper und Geist. Heilfasten ist eine gute Basis für Menschen, die abnehmen und ihre Ernährung anschließend langfristig umstellen möchten, um ihr einmal reduziertes Gewicht auch nach der Fastenkur zu halten.
Vor- und Nachteile des Heilfastens
Heilfasten stärkt das Immunsystem, steigert auf Grund des erreichten körperlichen Wohlbefindens ebenfalls die geistige Leistungsfähigkeit und beeinflusst die allgemeine Stimmung des Fastenden positiv. Beim Fasten werden Giftstoffe, die bei den Stoffwechselaktivitäten des Organismus entstehen und diesen belasten, ausgeschieden. Man bezeichnet diesen Vorgang in der Naturheilkunde als Entschlackung. Der menschliche Organismus verarbeitet neben den körpereigenen Stoffwechselprodukten zusätzlich eine Vielzahl von Stoffen wie Nikotin, Alkohol, Rückstände aus Medikamenten und Schadstoffe aus der Umwelt. Er muss alle anfallenden Stoffe neutralisieren oder umwandeln, weil andernfalls Organe und Körperzellen Schaden nehmen würden. Schafft er dies nicht mehr, weil sich zu viele Stoffe angesammelt haben oder weil er durch eine Krankheit belastet ist, lagert der Organismus die schädlichen Stoffe und auch die entstandenen Säuren vorzugsweise im Bindegewebe und in den Fettzellen ab. Sind diese Depots voll, nutzt er zur Ablagerung ersatzweise auch Muskeln und Gelenke, was schließlich zu verschiedenen Beschwerden führen kann. Hier setzt die positive Wirkung des Heilfastens ein – das Verdauungssystem wird entlastet und kann sich nach und nach erholen und der Organismus ist wieder in der Lage, sich von schädlichen Endprodukten aus dem Stoffwechsel zu befreien.
Säuren entstehen beispielsweise durch Stressfaktoren und zu große Mengen an säurebildenden Nahrungsmitteln wie etwa fettreiche Fleischprodukte, Zucker und Produkte aus Weißmehl, die leicht zu einer Übersäuerung des Organismus führen können. Der sogenannte Säure-Basen-Haushalt stellt ein wichtiges Regulationssystem des menschlichen Körpers dar, das durch verschiedene Stoffwechselvorgänge das Verhältnis von Säuren und Basen im Gleichgewicht hält. Eine zu große Ansammlung von Säuren stört dieses Gleichgewicht und schädigt den Organismus. Hier kann eine Entsäuerung durch Heilfasten Abhilfe schaffen, die durch die Einnahme von Basenpräparaten zusätzlich unterstützt werden kann. Die Basenpräperate zur Entschlackung können entweder selber gemischt werden, oder es kann Basenpräperate zur Entschlackung zurückgegriffen werden. Nach erfolgreicher Entsäuerung durch das Heilfasten, sollte man die Erhaltung des wiederhergestellten Gleichgewichts zwischen Säuren und Basen durch langfristige Ernährungsumstellung anstreben. Nahrungsmittel, die im Körper basisch reagieren und somit der Übersäuerung entgegenwirken, sind unter anderem reifes Obst und verschiedene Gemüsesorten wie beispielsweise Blumenkohl, Rote Beete, Paprika, Gurken oder Kartoffeln. Kräuter wie etwa Basilikum und Bohnenkraut, einige Salat- und Pilzsorten und kaltgepresste Pflanzenöle unterstützen die für den ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt optimale Ernährung.
Die Anfangsphase der Fastenkur ist der unangenehmste Teil des Heilfastens, da sich der Organismus in den ersten zwei bis drei Tagen erst umstellen muss und beim Fastenden in dieser Zeit meist einige Beschwerden verursacht. So können Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Müdigkeit auftreten, die aber schon bald verschwinden und einem sehr positiven Wohlbefinden weichen.
Was beim Heilfasten zu beachten ist
Bevor man mit dem Heilfasten beginnt, sollte man sich umfassend über dieses Thema informieren, da man bei mangelnder Kenntnis einiges falsch machen kann und dem Organismus so letztlich mehr schadet als nützt. Außerdem ist Heilfasten nicht für jeden Menschen geeignet, denn wer Medikamente nimmt, an Allergien leidet, chronisch krank oder stark übergewichtig ist, sollte nicht ganz auf feste Nahrung verzichten. Fasst man den Entschluss, trotz gesundheitlicher Einschränkungen eine Fastenkur durchzuführen, ist es unerlässlich, einen Arzt zu rate zu ziehen oder spezielle Fasten-Kliniken aufzusuchen. Die Ärtzegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V. bietet eine gute Übersicht über Fasten-Kliniken.