Es ist immer etwas schwierig, als Laie über medizinische Themen zu schreiben. Neulich hat mich jedoch jemand damit aufgezogen, Entspannung schön und gut, bei einer echten psychischen Erkrankung helfe aber das ganze „Gechille“ wenig.
Dem möchte ich hier in aller Form widersprechen. „Gechille“ ist zuerstmal das völlig falsche Wort. Bei den Entspannungsmethoden in der Medizin – ja, die gibt es – geht es weniger darum, sein Hirn auszuschalten und sich dösend über Musikwellen ins Nirvana treiben zu lassen, als vielmehr um die gezielte Entspannung einzelner Muskeln oder Körperteile.
Die Progressive Muskelrelaxation beispielsweise wurde um 1933 von einem Arzt namens Edmund Jacobson entwickelt. Dabei werden einzelne Muskeln im Körper gezielt angespannt und wieder entspannt. Gerade diese Methode wird häufig im Rahmen einer Verhaltenstherapie eingesetzt, sie dient also sehr wohl der Bekämpfung psychischer Probleme!
Ein anderes Beispiel ist das Autogene Training, welches bei richtiger Anwendung einen immensen Einfluss auf die menschliche Psyche haben kann. Zwar nimmt die Fähigkeit dazu bei Ausbildung psychotischer Tendenzen ab, bei gestressten Menschen wirkt es jedoch Wunder, was die Bekämpfung psychosomatischer Symptome betrifft.
Meditation, Yoga, Musik – Wer sich intensiv entspannt, der tut etwas für seinen Geist und beugt so auch einer psychischen Erkrankung vor.
Überhaupt ist „Entspannung“ doch sehr selten rein körperlich gemeint. Es geht darum, dass Körper und Geist, die durch die Schizophrenie unser überkultivierten Welt getrennt wurden, sich meditativ näherkommen. Wenn das nicht gut für die Psyche ist, dann weiß ichs auch nicht…