Männer und Wellness? Das ist schon länger kein Widerspruch mehr. Seitdem Männermagazine neben denen für Frauen im Zeitschriftenhandel Konjunktur haben, kümmert sich das „starke Geschlecht“ vermehrt um Aussehen, Gesundheit und eben auch um die richtige Entspannung.
Es gibt sie zuhauf: Die Männer, die morgens nach einem entspannenden Bad eine Maske auftragen, sich dann von Kopf bis Fuß eincremen und nach der Arbeit noch kurz in die Sauna einkehren oder einen Massagetermin haben. Was früher als zu feminim galt, um von einem „echten Kerl“ überhaupt als seriös erachtet zu werden, ist heute ganz normal. Und das ist auch gut so. Seit David Beckham die Leitfigur einer neuen „Männerkultur“ wurde, die sich metrosexuell nannte und weibliche Attribute nicht nur auf die Kleidung, sondern auch auf den Lifestyle übertrug, ist Pflege und Entspannung für den Herren chic und wird teilweise mehr von der Gesellschaft gefordert als belächelt.
Da wundert es dann auch keinen mehr, was der Journalist Thomas Sell für das Onlineportal „Der Westen“ mit Staunen feststellte: Männer dürfen Wellnessurlaube buchen, ohne dabei gefragt zu werden, ob dies als ein Geschenk für die Gattin gedacht sei. Männer dürfen noch viel mehr: Wie die Frauen auch, den halben Monatslohn in Kosmetika und Wellness-Anwendungen investieren, ohne dabei schief angesehen zu werden. Zur Entspannung Yoga machen und auf gesunde Ernährung achten, ohne dabei als „Warmduscher“ dazustehen. Frauen freut´s, solange Er nicht Ihre Lotion-Reserven verbraucht. An dem Punkt ist für die meisten Damen Schluss. Das hat die Kosmetikindustrie schon erkannt: Mittlerweile kann Mann sich mit unzähligen „For Men“ Produkten im Bad breit machen, darf gerne gut riechen und eine zarte Haut haben. Weiter so!