Der Name „Hildegard von Bingen“ ist in Verbindung mit der Naturheilkunde den meisten Menschen ein Begriff. Dass sie aber ganzheitlich dachte und auch die Ernährung in ihre Lehren einbezog, wissen nur die Wenigsten.
Umso interessanter ist darum der kürzlich erschienene Beitrag im Blog „Naturheilkunde News“, der sich vor allem mit der gesunden Kost nach Hildegard befasst. Demnach empfahl die mittelalterliche Heilerin und Nonne z.B. Dinkel, Bertram und Maronen. Und die Wirkung auf die Gesundheit dürfte noch heute weitreichend sein, da es sich um Lebensmittel und Pflanzen handelt, die vom industriellen Anbau weitgehend verschont geblieben sind. Da ist es doch auch manchmal gut, wenn Heilkräuter und bestimmte Pflanzen vergessen werden.
Die Tragweite der industriellen Veränderung von Pflanzen und Tieren wurde mir vor kurzem deutlich vor Augen geführt: Im Falle von landwirtschaftlichen Nutztieren ist es z.B. so, dass die heute gezüchteten Rassen darauf ausgelegt sind, schnell zu wachsen und somit in kurzer Zeit viel Muskelfleisch zu produzieren. Dementsprechend minderwertig ist das Fleisch dann, wenn man die Nährstoffe betrachtet. Das erschreckende: Wir reden hier nicht nur von der Massentierhaltung, sondern auch von den Rassen, die in der ökologischen Landwirtschaft mangels fehlender Vielfalt in der Zucht verwendet werden müssen. Gleiches trifft ja auf Pflanzen zu. Alte und nährstoffreiche Sorten werden kaum mehr gezüchtet. Es herrscht ein ernährungs- (und gen)technisches Einerlei. Nun wird deutlich, warum es so gesund ist, auf „vergessene“ Pflanzen zurückzugreifen.
Eine Lösung für die Gesundheit aller: Alte Sorten anbauen, traditionsreiche Tierrassen züchten. Leider volkswirtschaftlich nicht zu realisieren. Oder?