Die gefürchtete Midlife Crises

Viele fürchten sie, niemand kommt herum: Die Midlife Crises bringt das Leben durcheinander. Studien belegen, dass das Wohlbefinden bei der Mitte des Lebens den Tiefpunkt erreicht. Wie sollte man als Betroffener am besten reagieren, um das Wohlbefinden wieder aufzubauen?

Die U-Kurve des Lebens

Ab dem 40. Lebensjahr beginnen sich viele Menschen neu zu orientieren, sie wollen von vorne anfangen, sich nochmal etwas beweisen. Sie erinnern sich an die Ziele in der Jugend, an Träume, die sich erfüllt haben oder die geplatzt sind. Ihnen wird bewusst, was sie verpasst haben und welche Ziele sie nicht mehr erreichen können. Oft bleibt ein Wunsch zurück: Nochmal etwas wagen. Psychologen fanden heraus, dass die Menschen im vierten Jahrzehnt des Lebens unzufriedener sind als in den vergangenen und den darauf folgenden. Man kann sich das Wohlbefinden wie eine U-Kurve vorstellen.

Jeder Mensch erlebt die Midlife Crises

Eine Studie mit 500.000 Menschen belegt, dass die Menschen in der Jugend glücklich sind, bis zur Mitte des Lebens sinkt dieses Wohlbefinden aber ständig und erreicht bis zum 42. Lebensjahr den Tiefpunkt. Danach steigt das persönliche Glück wieder an. Und zwar unabhängig von Nationalität und Geschlecht der befragten Testpersonen.

Sozioemotionale Selektivitätstheorie

Die Psychologin L. Carstensen entwickelte einen interessanten Ansatz, warum die Studie ein solches Ergebnis erzielte. Die Sozioemotionale Selektivitätstheorie geht davon aus, dass Menschen ihr Handeln ganz bewusst nach der Zeit ausrichten, die ihnen noch bleibt. Im jugendlichen Alter hat man zahlreiche Ziele, in der Mitte des Lebens realisiert man, das was nicht geschafft hat und hat das starke Bedürfnis nach Geborgenheit. Es entsteht Stress. Auch bei Affen ist die U- Kurve wiederzufinden.

Nichts überstürzen und trotzdem mutig sein

Wie sollte man mit der Midlife Crisis umgehen, wenn man sie nicht verhindern kann? Ich würde sie als Chance ansehen. In keiner anderen Lebensphase hinterfragt man sein Leben so sehr und ist meist noch so mutig, etwas zu verändern. Spontane Handlungen sollten trotzdem gemieden werden, denn es muss erst einmal genau erkundet werden, was man wirklich will. Ein Gespräch mit guten Freunden hilft da meistens schon weiter. Wer im Job unglücklich ist, kann einen Neuanfang wagen, aber manchmal reichen auch kleine Veränderungen, die einen glücklicher und zufriedener machen.


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