Während der Efeu nicht nur hierzulande als Kletterpflanze wohlbekannt und weit verbreitet ist, wissen anscheinend lediglich wenige Menschen von seinen heilenden Eigenschaften.
Nachdem ich mir bereits verschiedene Naturgewächse wie etwa die Arnika oder den Lavendel näher angeschaut und auf ihre positiven Eigenschaften für uns Menschen abgeklopft habe, möchte ich diese ‚Reihe’ heute fortführen – und zwar mit dem Efeu.
Der Efeu (Hedera helix) ist eine in Europa weit verbreitete immergrüne, mehrjährige Kletterpflanze, die bis zu 20 Meter hoch wachsen kann und eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten und Vögel darstellt.
Aber Vorsicht: Für den Menschen sind sämtliche Bestandteile des Efeus giftig. Bereits das bloße Berühren der Pflanze kann allergische Kontaktdermatiden auslösen. Versucht man hingegen die bläulichen, bitter schmeckenden Beeren des Efeus zu verzehren, kommt es bereits bei einer geringen Anzahl von Früchten zu Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen und erhöhtem Puls oder bei mehreren Beeren zum lebensbedrohlichen Kreislaufschock. Insbesondere für Kinder sind die giftigen Pflanzen gefährlich.
Doch lassen sich einige dieser giftigen Inhaltsstoffe des Efeus in der Heilkunde gut nutzen – so gut, dass er zur Arzneipflanze des Jahres 2010 gewählt worden ist, wie etwa hier nachgelesen werden kann. Eine Wahl, die eigentlich lange überfällig war, denn schließlich wird das Gewächs schon seit Jahrhunderten gegen eine Vielzahl von Beschwerden wie Schmerzen, Verbrennungen oder Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Heutzutage ist die Wirkung des Efeus durch verschiedene Studien wissenschaftlich belegt. Insbesondere die so genannten Saponine, die als Wirkstoffe in den Blättern der Pflanze sitzen, werden mittlerweile wertgeschätzt, da sie bei Atemwegserkrankungen wie chronischen und akuten Entzündungen der Bronchien sowie bei Keuchhusten helfen und beispielsweise schleim- und krampflösend sind. Es verwundert also nicht, dass viele pflanzliche Arzneimittel gegen Husten auf den Wirkstoff Efeu setzen.