Taijiquan lebt davon, sich ganz damit zu befassen und Schritt für Schritt viele unterschiedlichen Details zu erlernen. Für Anfänger ist es oft nicht leicht, die vielschichtige Lehre zu durchschauen.
Man kann aber einige Grundregeln gleich zu Beginn erlernen, die mich persönlich ein wenig an Yoga erinnern. Laut dieser Quelle sollen die Regeln auf den Taijiquan-Meister Yang Chengfu zurückgehen.
So rät der Meister, den Kopf aufrecht zu halten um dem Geist die Möglichkeit der vollen Entfaltung zu geben. Für mich bedeutet dieses Prinzip nicht nur klar und wach zu sein, sondern auch stolz und frei. Was auch im Yoga ganz wichtig und hier ebenfalls in der zweiten Regel verankert ist: Die Schultern sollten immer locker bleiben. Diese Richtlinie gibt es auch im Pilates was zeigt, wie aktuell dieses Prinzip noch heute ist. Wer sich selbst jetzt mal überprüft wird merken, dass die Schultern mehr oder weniger stark angezogen sind. Das verkrampft den gesamten Hals und belastet die Gedanken. Auf die Lockerung der anderen Bereiche des Körpers bezieht sich die dritte Richtlinie: Brust und Rücken sollen entspannt sein.
Und viertens: Die Taille soll locker sein. Wichtig ist auch, nicht nur im Taijiquan, sondern auch im sonstigen Sein, das Gewicht des Körpers richtig zu verteilen, wozu nicht nur gehört, dass man sich gerade hinstellen soll, sondern auch, das berühmte „Mit beiden Beinen im Leben stehen“. Ein auf die Gedanken übertragenes Prinzip. Darüber hinaus steht das auch mit dem nächsten Prinzip im Zusammenhang: Ober- und Unterkörper sollen im Einklang stehen. Balance von innen und außen ist der Schlüssel, der Geist und Körper verbindet, womit wir schon beim achten Prinzip wären. Neben Qi ist auch Yi ein zentraler Begriff der Lehre. Wer Dingen einer Intention unterwirft, gebraucht es, wer nur die rohe Muskelkraft einsetzt, ist weit davon entfernt. Das letzte Prinzip kann, nicht nur im Zusammenhang mit Taijiquan, lange philosophische Diskussionen auslösen und soll gerade deswegen unkommentiert stehen: „Suche die Ruhe in der Bewegung und die Bewegung in der Ruhe“.