Autos für Rollstuhlfahrer: Mehr als ein Gebrauchsgegenstand

Es gab Zeiten, in denen schien der Traum vom Autofahren für Rollstuhlfahrer unerfüllbar. Doch inzwischen hat sich sehr viel getan. Die Autoindustrie denkt verstärkt an Menschen mit Handicap und bietet entsprechende Mobilitätslösungen an. Denn für Rollstuhlfahrer ist das Auto nicht bloß ein Gebrauchsgegenstand, sondern es bedeutet für sie vor allem ein Stück neue Freiheit.

In der Praxis heißt das: Spezielle Firmen rüsten Autos so um, dass die körperliche Einschränkung des Fahrers ausgeglichen wird. Ein maßgeschneidertes Auto ist mit viel High-Tech ausgestattet. Es hat zum Beispiel digitale Steuerungselemente, die man teilweise auch nur mit zwei Fingern bedienen kann. Manche Rollstuhlfahrer fahren direkt über eine Rampe ins Auto. Der Rollstuhl wird dann einfach eingerastet und dient als Fahrersitz.

Unter dieser Voraussetzung können auch Rollstuhlfahrer eine Fahrerlaubnis erhalten. Sie können dadurch der Arbeit nachgehen, sie können in den Sportverein fahren und sie können reisen. Ohne Auto wären Menschen mit Handicap auf fremde Hilfe angewiesen. "Das heißt, jemand müsste sie zur Arbeit fahren, oder sie wären auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, und das ist gerade auf dem Land oft schwierig", sagt Ute Essig von der "Apotheken Umschau".

Was müssen Menschen mit Handicap vor der ersten Autofahrt beachten? Zunächst einmal ist natürlich ein Führerschein nötig, außerdem müssen sie nachweisen, dass sie mit dem speziell umgebauten Auto verkehrssicher fahren können und darüber auch eine Prüfung ablegen. Im Führerschein wird zudem auch vermerkt, welche Auflagen für die Fahrerlaubnis gelten.

Wer sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, der kann für die Umrüstung des Autos Zuschüsse bekommen, schreibt die "Apotheken Umschau", die in Kooperation mit der ADAC Motorwelt über das Thema berichtet. Dort finden Menschen mit Handicap in der September-Ausgabe auch Fotos und viele technische Details über die Spezial-Autos für Rollstuhlfahrer.

Fotocredits: Autoadapt

(dpa)

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert