Zwar ist es im Alter normal, dass die Sinne ein wenig abstumpfen, aber Ärzte warnen davor, diesen Prozess zu relativieren. Denn es könnte auch eine Erkrankung vorliegen. Augenärzte machen in diesem Zusammenhang auf die "altersabhängige Makuladegeneration" (AMD) aufmerksam, die bei rechtzeitiger Diagnose auch behandelt werden kann.
"Ein erster Hinweis sind Schwierigkeiten beim Lesen oder beim Erkennen von Gesichtern und Details", erklärt Thomas Kohnen, Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Häufig erleben sie auch ein "Verzerrtsehen", was beispielsweise beim Blick auf Fliesen besonders auffällt. Hier sollte der Augenarzt klären, welche Funktionsstörung vorliegt. Der Experte erklärt: Bei der "feuchten" AMD tritt Flüssigkeit in die Netzhaut aus und es bilden sich krankhafte Blutgefäße. Diese Form ist behandelbar. Dem Patienten werden regelmäßig Antikörper injiziert, was den Krankheitsverlauf aufhalten, oder zumindest verlangsamen kann.
Bei der häufigeren "trockenen" AMD kommt es stellenweise zu einem Pigmentverlust, was der Netzhaut das Aussehen einer Landkarte verleiht. Für diese Verlaufsform gibt es aktuell noch keine erfolgreiche Therapie. "Ob bestimmte Wirkstoffe, die beispielsweise Entzündungsreaktionen hemmen oder das Absterben von Sinneszellen verhindern, das Fortschreiten bremsen können, wird derzeit in klinischen Studien untersucht", sagt DOG-Expertin Monika Fleckenstein von der Universitäts-Augenklinik Bonn.
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(dpa)