Viele Yoga Richtungen werden mit Meistern verbunden, die größtenteils für die Fortführung und teilweise auch Weiterentwicklung der Disziplin stehen und ihre Erfahrungen an Schüler weitervermitteln.
Die meisten Yoga Schulen bzw. Richtungen sind außerdem sehr alt. Es entwickeln sich jedoch auch hin und wieder neuere Disziplinen, zu denen auch Bikram Yoga gehört, das sich aus dem Hatha Yoga ableitet. Erfinder dieser Methode ist Bikram Choudhury, der 1946 in Kalkutta das Licht der Welt erblickte.
Er begann im Alter von vier Jahren mit Yoga, das liest man zumindest auf seiner Homepage. Angeblich soll er später als Schüler des bekannten Yogameisters Bishnu Ghosh in dessen Schule täglich bis zu sechs Stunden trainiert haben. Bisher wusste ich nicht, dass Yoga auch mit einer Art Leistungssport verbunden werden kann: Der junge Bikram schien es aber als so etwas auszuüben, denn mit 13 Jahren gewann er den „National India Yoga Championship“ und behielt den Titel über drei Jahre. Scheinbar trainierte der ambitionierte Yogi auch mit Gewichten, denn im Alter von 17 zog er sich eine Knieverletzung zu. Ärzte prophezeiten ihm daraufhin, nie wieder richtig laufen zu können, was Bikram nicht akzeptierte. Er trainierte weiter bei Bishnu Ghosh und eröffnete schließlich eigene Yogaschulen. Bei Wikipedia liest man, dass es mittlerweile 600 Schulen weltweit geben soll. Bikram Choudhury selbst lehrt bis heute zumeist im Hauptquartier des mittlerweile zu einem Imperium gewachsenen „Bikram’s Yoga College of India“ in Los Angeles. Die Teilnahme an einer Klasse kostet 20 $.
Zur Praxis
Bikram Yoga wird in einem beheizten Raum bei 38-40°C Raumtemperatur ausgeführt. In 90 Minuten werden insgesamt 26 feststehende Übungen durchgeführt und jeweils einmal wiederholt. Die genaue Liste findet man bei Wikipedia. Die Hitze sorgt zum einem dafür, dass Muskeln und Sehnen viel dehnbarer als normal sind. Andererseits soll sie entgiften. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es sich zunächst eigenartig anhört und anfühlt, bei so hohen Temperaturen zu trainieren. Der Körper gewöhnt sich jedoch recht schnell daran. Im Prinzip kann jeder mitmachen, da es ja nicht auf die erbrachte Leistung ankommt, sondern darauf, sich zunächst auf die neuen Umstände einzulassen und seinen Körper dabei zu beobachten.
Was mich nach einigen Monaten etwas vom Bikram Yoga abbrachte, war die feste Abfolge der Übungen. Bei mir kommt da leider schnell „Langeweile“ auf, was mich demotiviert. Ein anderer Aspekt war das mir persönlich zu große „Gepäck“: Zwei große Handtücher, die Yogamatte, Trainingsklamotten, Flip Flops, Kosmetik und alles ist natürlich nass noch schwerer. Außerdem muss man danach noch mindestens eine halbe Stunde Zeit einrechnen, um sich wieder „straßentauglich“ herzurichten. 😉 Für mich war das irgendwann nicht mehr alltagstauglich. Dennoch hat mich diese Yoga Richtung erst dazu gebracht, mich intensiver mit vielen Dingen auseinanderzusetzen. Auch mit mir selbst. Die Schule besuche ich immer noch, nehme jedoch seit einigen Monaten an den Vinyasa Klassen teil.