Onsen und Ryokan: Wer die japanischen Traditionen hautnah erleben möchte, sollte eines der typischen Gasthäuser buchen.
Für Japaner bedeutet ein Besuch im Onsen auch Abschalten vom sehr strikt geregelten und arbeitsreichen Alltag. Die japanischen Hierarchien können hier außer Acht gelassen werden. Man entspannt sich einfach nur. Als Tourist kann man häufig auch noch die traditionellen Gasthäuser kennen lernen. Die so genannten Ryokan gibt es schon seit dem 10. Jahrhundert.
Ursprünglich waren sie Schlafstätten für Pilgerer, Wanderer und Kaufleute. Hier ist oft alles so, wie wir es aus Filmen über Japan kennen:
„Die Zimmerausstattung mutet für den westlichen Besucher meistens recht schlicht an: auf den Böden liegen dicke Tatami (Reisstroh)- Matten; niedrige Lacktische mit Sitzkissen sind oft die einzigen Möbelstücke; die Betten werden in einem Wandschrank aufbewahrt, und nur in einer Nische des Raumes hängt ein (Roll-)Bild. Darunter steht vielleicht ein Blumengesteck (Ikebana). Abends werden dann die Matratzen (Futons) auf dem Fußboden ausgebreitet. Doch zunehmend stellt man sich auf eine internationale Klientel ein.“ (Quelle)
Auch die faszinierenden japanischen Gärten und die Service-Orientiertheit gehören zu einem Ryokan. Für uns Europäer könnte das bedeuten, dass wir einmal hinsichtlich der Reizüberflutungen (denen übrigens auch die Japaner in ausreichender Menge ausgesetzt sind) abschalten können. Wer trotzdem nicht auf westliche Standards verzichten möchte oder eine Reisstrohmatte nicht als geeignete Schlafstätte empfindet, kann natürlich auch in einem der „normalen“ Hotels einchecken. Das Baden im Onsen wird dadurch nicht weniger wirksam, vielleicht nur etwas weniger traditionell.