Hünfeld (dpa/tmn) – Wer Ausdauersport betreibt, hat schon einmal davon gehört: Laktattests sollen Auskunft über die eigene Leistung geben. Aber was misst man da eigentlich? «Gemessen wird die Milchsäure im Blut», erklärt Christoph Raschka vom Arbeitskreis Sportmedizin des Bundes Deutscher Internisten (BDI).
Milchsäure wird im Muskel gebildet und gelangt von dort ins Blut. Sie ist Ausdruck einer Energiebereitstellung. Das Laktatlevel sei quasi ein Marker für das Umkippen des Stoffwechsels. Wird viel Milchsäure im Muskel nachgewiesen, bedeutet dies, dass das Intensitätslevel nicht mehr lange gehalten werden kann.
Denn das Laktat wird nicht isoliert gemessen – sondern zusammen mit der Herzfrequenz. Ist das Laktatlevel bei einer bestimmten Herzfrequenz sehr hoch, weiß der Sportler dann: «In diesem Bereich ist es sinnvoll zu trainieren.» Nach einigen Wochen wird die Messung dann wiederholt – am besten zur selben Tageszeit, sagt Raschka. «Es sollte zwischendurch auch etwas passiert sein.»
Der Laktattest sei ursprünglich für 10 000-Meter-Läufer konzipiert worden – also eher für mittlere Distanzen. Aber auch ein Marathonläufer kann eine solche Messung für seine Trainingssteuerung nutzen. Genau wie andere Ausdauersportler, etwa Schwimmer oder Ruderer.
Neben Profi-Sportlern nutzt auch manch ein ambitionierter Hobbysportler das Wissen um das Milchsäure-Level in den Muskeln bei einer bestimmten Beanspruchung. Für den reinen Freizeitsportler, der am Wochenende nur zum Spaß ein paar Runden durch den Wald joggt, macht es aber meist wenig Sinn, einen Laktattest zu machen.
Fotocredits: Christin Klose
(dpa)