Heute erscheint offiziell der neue RELAX-Guide 2009. Wie in jedem Jahr prüft die kritische Redaktion der „Wellness-Bibel“ alle deutschen und österreichischen Wellness-Hotels.
Wie schon im letzten Jahr und in den Jahren zuvor, belegt das “Hotel zur Bleiche Resort & Spa in Burg/ Spreewald einen vorderen Rang. Mit der erneuten Höchstwertung von vier Lilien zeigt dieses Haus immer gleichbleibende Qualität. Das trifft längst nicht auf alle Hotels zu. Unter den Absteigern in diesem Jahr sind prominente Namen. Insgesamt sind nur 24% aller geprüften Einrichtungen empfehlenswert. Die Branche wächst unaufhörlich, doch Qualität und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis müssen eben auch stimmen. Deutliche Kritik übt der RELAX-Guide in vielen Hotels, wenn es um die schlampige Durchführung klassischer Massagen geht. Weitere Gründe zur Beanstandung waren in diesem Jahr erneut fehlende Angebote: Wer sich als Wellness-Hotel verkauft, muss diesen Anforderungen noch lange nicht gerecht werden. So fehlen in einigen Einrichtungen sogar Hallenbad oder Sauna. Auch Massagen und andere Anwendungen werden nicht angeboten. Wellness findet man hier also nur als unerfülltes Versprechen im Hotalflyer.
Der Hotelführer beschäftigt sich in diesem Jahr außerdem mit Marokko, einer der international aufstrebenden Wellness-Regionen. Einige Stars und Sternchen besitzen hier schon ein Anwesen und auch Erholungsfans kennen den Insidertipp seit einiger Zeit. Darüber hinaus kämpft die Redaktion des RELAX-Guide seit einem Jahr gegen den „Wellnepp“ in Deutschland und Österreich: Das sind unsinnige Anwendungen, die keinen nachweislichen therapeutischen Nutzen bringen und somit den Kunden nur das Geld aus der Tasche ziehen. Der Erfolg sei nun, auch dank des großen Medienrummels, wenigstens in unserem Nachbarland spürbar: Behandlungen wie ein Vitamin-C-Bad oder die Massage mit Schokolade werden kaum noch angeboten und wenn doch, dann ohne die bisherigen allzu blumigen und haltlosen Werbeversprechen.
Insgesamt ist das ja gut für die Verbraucher, mich persönlich erstaunt jedoch, dass eine Massage mit warmer Schokolade ein „unsinniges Treatment“ sein soll. Ich hatte bisher angenommen, dass wenigstens einige der Versprechen stimmen (man sollte ja sowieso nicht immer alles glauben, was die Werbung so verspricht…). So zum Beispiel, dass der Duft der Schokolade ein Wellness-Erlebnis ist und, dass auch die Inhaltsstoffe pflegend auf die Haut wirken. Glaubt man den Aussagen auf der Homepage, halten keine der gemachten Versprechungen den Überprüfungen stand. Welche „Überprüfungen“ dort genau zu Rate gezogen werden, findet leider mit keinem Wort Erwähnung.