Feng Shui: Hintergründe und westliche Auslegung

Heutzutage gibt es Berufe, über die Oma noch den Kopf geschüttelt und mit den Worten „Du musst was Vernünftiges lernen!“ quittiert hätte. Feng Shui Berater gehört möglicherweise dazu.

Damit will ich nicht sagen, dass dieser Beruf unnütz ist, er basiert meistens nur mehr auf typisch westlichen Entwicklungen, die ihre Fühler nicht selten auch in die Esoterik und die New Age-Bewegung ausstrecken. Dennoch lässt sich feststellen, Feng Shui hat schon längst Einzug gehalten, in die Wohnzimmer und Gärten der Nation.

Die alte taoistische Lehre von der Harmonie zwischen Mensch und Umgebung umfasst ein ganzes System von Lehren über das „Qi“, die unsichtbare Energie, die uns und die Dinge um uns herum immer und überall umgibt. In diesem Zusammenhang begegnen uns Begriffe wie „Fünf Elemente Lehre“ und die Lehre von Yin und Yang. Praktiziert wird und wurde Feng Shui, das übersetzt „Wind und Wasser“ heißt, vor allem in den Metropolen Chinas. Im Gegensatz zum westlich angehauchten Abkömmling werden dort aber nicht erst fertige Gebäude eingerichtet, sondern ganze Häuser und Anlagen (z.B. auch Grabanlagen) von Anfang an mittels Feng Shui geplant. Ziel ist die positive Beeinflussung des Qi, für mehr Glück, Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen.

Was wir heute unter Feng Shui verstehen, hat zwar in gewisser Weise auch etwas mit der klassischen Praxis zu tun, gründet sich aber vor allem auf Theorien, die außerhalb des Ursprungslandes entstanden sind und die unter dem Oberbegriff „Neo Feng Shui“ bekannt sind. Denn im kommunistischen China war die Lehre zwischenzeitlich verboten. Viele Gelehrte verließen das Land, einer von ihnen war Lin Yun, der in der 1980-er Jahren in Kalifornien die „Schwarzhut Sekte“ gründete. Er entwarf ein etwas abgewandeltes System von Feng Shui, das sich vor allem dadurch unterscheidet, dass Gegenstände wie Zimmerbrunnen, Edelsteine oder Stoffe und auch Düfte verwendet werden, um die Umgebung (meist den Wohnraum) in Harmonie zu bringen.

Auf dem Wellness-Sektor werden die Regeln des „Neo Feng Shui“ oft in der Einrichtung von Spas, Thermen und Hotels berücksichtigt, um das Wohlbefinden zu steigern und wohl nicht zuletzt, um dem westlichen Esoterik-Boom Rechnung zu tragen.

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Ein Kommentar

  1. Es gibt da Details, die man unproblematisch nachspüren kann – z.B. die Idee, dass ein offener Schrank, eine offene Tür immer „Energie abfließen“ lassen und also besser nicht so offen stehen sollten. Dass das allerdings auch für den Klodeckel gelten soll (hab ich wirklich gelesen!), halte ich für übertrieben: wer hält sich da schon lange auf? 🙂

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