Ernährungsgrundlagen der Schrothkur

Der Grund für die einstige Kritik an der Schrothkur liegt wohl vor allem an der Ernährungsweise, die doch sehr gewöhnungsbedürftig ist und allen gängigen Erkenntnissen über gesundes Essen zu widersprechen scheint.

Eine Kur dauert zwischen zwei und drei Wochen und verlangt dem Körper einiges ab. So wechseln sich so genannte Trink- und Trockentage ab. An den Trinktagen darf man bis zu 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Schroth selbst verwendete jedoch kein Wasser, wie man jetzt denken könnte. Er empfahl Weißwein und Wacholderschnaps, um die Entwässerung des Patienten in Gang zu bringen. An den Trockentagen sollte nach seiner Ansicht nicht mehr als ein halber Liter Flüssigkeit eingenommen werden. Die Mahlzeiten bestanden in der ursprünglichen Variante aus Brötchen. Und fast nur daraus, deswegen nannte man ihn, wie im vorigen Beitrag schon erwähnt, den Semmeldoktor. Den Speiseplan vervollständigten Breie aus Hirse, Buchweizen, Grieß und Reis. Heute gibt es aufgrund neuerer ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse gekochtes Gemüse, Trockenobst, einige Getreidesorten und Obst. Das Konzept: Eine möglichst salzarme Ernährung ohne Fette und Eiweiße, dafür mit Kohlenhydraten, die die Heilung unterstützen.

Unterstützend zur Ernährung wurde der Kranke täglich kalt-nassen Wickeln ausgesetzt. Damit er nicht auskühlte, wurden Wärmflaschen verwendet. (Dunstwickel)

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