Bereits im antiken Griechenland wurde der Baldrian (Valeriana officinalis) als Heilkraut gegen Schlaflosigkeit verwendet, in Schweden wurde er allerdings auch gegen bösartige Feen genutzt. Was ist Mythos und was ist Wahrheit?
Der historische Nutzen von Baldrian hat sich bis heute kaum geändert, das im Sommer weiß oder rosa blühende Geißblattgewächs wurde schon damals gegen Schlaflosigkeit, Migräne, gegen Schmerzen und Krämpfe verwendet, meistens in Form von Tee (wobei man heutzutage lieber Kapseln und Tee kaufen und nicht selber machen sollte).
Baldrian gegen Schlaflosigkeit
Wie bei vielen Kräutern, ist es wissenschaftlich nicht sicher bewiesen, dass er wirklich hilft, allerdings wird Baldrian dennoch gerne als sanfte Alternative zu Schlaf- oder Beruhigungsmitteln verwendet, wobei er u.A. auch genutzt wird, um von starken Beruhigungsmitteln ab zu kommen.
In einem Test mit 100 Frauen, die während der Menopause unter Schlafstörungen litten, wirkte sich Baldrian bei 30 als wirksam aus, das vor allem, wenn es um das Einschlafen und das spontane Aufwachen mitten in der Nacht ging. Damit deckt sich das Ergebnis mit den Vermutungen, dass Baldrian vor allem bei Leuten mit unruhigem Schlaf und mit Einschlafschwierigkeiten wirkt.
Nur temporär wirksam
Allerdings, so das National Institute of Health (Amerika), stelle sich die Wirkung erst dann ein, wenn man Baldrian regelmäßig über mehrere Wochen einnehmen würde, länger als 4-6 Wochen sollte man es den Wissenschaftlern nach allerdings nicht nehmen, da es dann genau umgekehrt wirken und damit Schlafstörungen verursachen könnte.
Auch gegen Stress und Angstattacken, bzw. Depressionen soll Baldrian angeblich helfen, doch wägt man ab, es dafür zu nutzen, sollte man das unbedingt mit seinem Arzt absprechen, da es keine genaue Forschung in diesem Bereich gab und spekuliert wird, ob es unter Umständen nicht gegenteilig wirken kann.
Bei einer Ayurveda Anwendung mit Baldrian wurde übrigens streng geraten, sich von einem Spezialisten beraten zu lassen, da die Nebenwirkungen angeblich auch Lähmung einschließen können, wenn die Dosierung zu hoch sein sollte.
Fazit:
Baldrian ist also wirksam gegen Schlafstörungen, ist aber keine Lösung für chronische Störungen und sollte daher auch nicht länger als 4-6 Wochen eingenommen werden, da die Nebenwirkungen sich sonst gegenteilig auf den gewünschten Effekt auswirken könnten.
In anderen Anwendungsbereichen sollte man – plant man, Baldrian länger als ein paar Wochen einzunehmen – unbedingt mit seinem Arzt sprechen, vor allem, wenn man das Gewächs mit anderen Medikamenten oder Kräutern einnimmt.